11 führungstipps

11 Situationen, an denen Sie erkennen, dass Sie Ihre Führungsarbeit dringend optimieren sollten.


Nämlich dann, wenn:

Sie mit Ihren Mitarbeitern am häufigsten per Email kommunizieren.

Liegt das nicht daran, dass Sie nicht reden können. Es hat vielmehr durchaus positive Seiten: Die Gefahr des unmittelbaren Widerspruches sinkt.

Und nach der zehnten Mail gibt auch der penetranteste Mitarbeiter irgendwann auf...

 

Sie der erste sind, der kommt, und der letzte, der geht.

Liegt das nicht etwa daran, dass Ihre Mitarbeiter nichts zu tun haben, oder nichts tun wollen. Aber es könnte daran liegen, dass Sie der Einzige sind, der von sich denkt, er könne das meiste am besten. Und ein Chef, der sich zum Flaschenhals macht, ist nun mal nicht viel mehr als eine Flasche mit einem Hals...

 

Ihre Mitarbeiter „Dienst nach Vorschrift“ machen.

Liegt das vielleicht nicht daran, dass sie faul sind. Sondern daran, dass sie registriert haben, dass ihr Engagement weder wahrgenommen noch wertgeschätzt wird. Und dass Anstrengung sich nicht lohnt, wenn das Ergebnis nicht stimmt bzw. jedes Engagement als selbstverständlich angesehen wird...

 

Ihre Mitarbeiter von allen anderen Abteilungen gefürchtet werden.

Liegt das definitiv nicht daran, dass alle anderen Abteilungen bzw. deren Mitarbeiter schlecht arbeiten. Es kann allerdings durchaus sein, dass die vorgelebte Konfliktkultur durch Ihre Mitarbeiter adaptiert wird...

 

Ihre Mitarbeiter-Jahresgespräche nur 10 Minuten dauern.

Liegt das eventuell nicht daran, dass es keine Themen gibt. Aber möglicherweise sind es gar keine Gespräche, sondern die Mitarbeiter sind nur möglichst passive Empfänger Ihrer Ver- nein, Beurteilungen...

 
Ihre Besprechungen zuverlässig deutlich länger dauern als geplant.

Liegt das unter Umständen nicht daran, dass es so viel zu besprechen gibt. Es kann allerdings sein, dass Ihr Besprechungsmanagement sehr viele Wünsche offen lässt...

 

Sie offensichtlich als einziger in Ihrem Bereich gute Ideen haben.

Liegt das definitiv nicht daran, dass Ihre Mitarbeiter keine haben. Wenn das allerdings doch so wäre, sollten Sie Ihre Personalauswahl dringend überdenken! Es kann aber daran liegen, dass Ideen nicht umgesetzt, oder zumindest so lange zerredet werden, bis niemand mehr Lust hat, Vorschläge zu machen. Dass Sie Ideen von Mitarbeitern als Ihre eigenen verkaufen können wir ja getrost ausschließen...

 

alle über Sie reden, aber niemand mit Ihnen spricht.

Liegt das nicht daran, dass Sie der beste Chef der Welt sind. Möglicherweise haben Sie zwar früher mal gesagt, man solle mit Kritik an Ihnen nicht hinterm Berg halten, aber diejenigen, die sich daran gehalten haben, haben sofort gemerkt, dass die Grenze zwischen Mut und Leichtsinn durchaus fließend ist...

 

Ihr Bereich souverän den Krankenstandsrekord des Unternehmens hält.

Liegt das nicht immer daran, dass Sie nur den Verein der Immunschwachen führen. Manchmal besteht der Krankheitsgewinn für Mitarbeiter auch darin, einfach mal „frei vom Chef“ zu haben. Am ehesten erreichen lässt sich das durch autoritäres Führen, fehlende Fürsorge, Liebesentzug und weitere Entfremdungstaktiken.

 

die Mitarbeiterfluktuation verhindert, dass Sie sich die Namen Ihrer Mitarbeiter einprägen können.

Liegt das nicht unbedingt daran, dass das Raumklima so miserabel ist. Möglicherweise ist es eher das Klima im Team, das Menschen vertreibt. Man kennt das ja: „Nur die Harten ...“ Natürlich kann es auch so sein, dass eine Minorität, bestehend aus 1 oder 2 „üblen Gesellen“ sich mit Ihrer Passivunterstützung die schwächere Majorität, die nicht flüchten kann oder will, unterwirft ...

 

Sie Schwierigkeiten haben, sich zu erinnern, wo Ihre Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz haben.

Liegt das definitiv nicht daran, dass die ihren Arbeitsplatz ständig wechseln. Aber möglicherweise daran, dass Sie - open-door-policy - hin oder her - nur dann Kontakt zu Ihren Mitarbeitern haben, wenn die ihn aktiv suchen, oder Sie sie zu sich beordern...

 

Natürlich trifft das alles auf Sie nicht zu!

Es soll Sie, lieber Leser, liebe Leserin, lediglich daran erinnern, dass sich Führungsarbeit nicht von selbst erledigt und Mitarbeiter nun mal alles zurückzahlen. Das Gute wie das Andere.

 

PS: Richtiges Führungsverhalten im 21. Jahrhundert lässt sich tatsächlich trainieren. Und Industrie 4.0 funktioniert definitiv nicht mit Führung 1.0.